Der kindersichere Hund

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das hundesichere Kind

Vermeiden von Problemsituationen in der Öffentlichkeit:

Es gibt vielfältige Möglichkeiten von Begegnungen zwischen Kindern und Hunden in der Öffentlichkeit, so in Parkanlagen, an Badeseen, im Wald und auf den Fußwegen, allesamt Örtlichkeiten der gemeinsamen Nutzung.

Da es besonders in den Großstädten und Ballungszentren zu einer gewissen konzentrierten Nutzung dieser begrenzten Freizeitmöglichkeiten (insbesondere an Wochenenden) kommt, ist gegenseitige Rücksichtnahme besonders wichtig!

Leider können wir mittlerweile tagtäglich Konflikte zwischen einzelnen rücksichtslosen Vertretern von Hundebesitzern, Joggern, Radfahrern, Skatern, Nordic-Walkern und Spaziergängern erleben, wobei oft nicht ersichtlich ist, wer nun wirklich die berühmte Schuld trägt. Zudem wird zum Teil nachhaltig die jeweilige Gruppierung als unsozial abgestempelt. Fakt ist, dass es nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme möglich sein wird, den kommunalen Raum für Freizeit und Erholung gemeinsam und entspannt nutzen zu können. Reglementierungen, wie jetzt erst mit dem Inkrafttreten des neuen Hundegesetzes in Hamburg, wonach es für Hunde ab dem 01.01.2007 außerhalb des privaten Grundstückes und von Freilaufflächen für Hunde eine generelle Leinenpflicht gibt, werden mit Sicherheit an dem eigentlichen Ziel des friedlichen Miteinander vorbei gehen. Ein Hund ist nach geltendem Tierschutzgesetz artgemäß zu halten, wonach das Lauftier „Hund“ regelmäßigen Freilauf zur Exploration (Erkundungs- und Bewegungsverhalten) und zur Elimination (Kot- und Harnabsatz) benötigt. Wird einem Hund über einen längeren Zeitraum hinweg nicht adäquater Freilauf (gemeint ist nicht die freie Nutzung des eigenen Gartens!) gewährt, so verstößt der Halter nicht nur gegen geltendes Tierschutzrecht, sondern er riskiert auch einen frustrierten und eher als andere Hunde auf bestimmte

Umweltreize ängstlich-aggressiv reagierenden Zeitgenossen.

Dies sollte jedoch kein Freibrief für Hundebesitzer sein, ihre Tiere nun auch noch auf ausgewiesenen Kinderspielplätzen laufen zu lassen.

Worauf sollten Hundebesitzer achten?

  1. Akzeptanz von Ängsten der Mitmenschen, speziell der Kinder und deren Eltern; ggfls. Rückruf (sollte auch bei Ablenkung funktionieren) des Hundes und vorrübergehendes Anleinen
  2. Hundekot stets entfernen (Vorraussetzung: Aufstellen von zahlenmäßig ausreichenden Entsorgungsbehältern für Hundekot durch die Kommune in öffentlichen Anlagen)
  3. Sich Zeit nehmen für positive Kontakte zwischen Hund und Kindern bzw. deren Eltern – positive oder negative Schlüsselerlebnisse können für Kinder prägend für die Zukunft sein!!!

Worauf sollten Eltern mit ihren Kindern achten?

Leider gibt es derzeit kaum ein normales Miteinander zwischen Hunden und Kindern bzw. deren Eltern. Die Gruppe der hyperaktiven Kinder, die furchtlos auf jeden Hund zugehen bzw. springend und hüpfend diesen

bedrängen, ist dabei ebenso gefährdet, wie die ängstlich und unsicher reagierenden Kinder und Eltern. Es kommt zwangsläufig zu Missverständnissen in der Kommunikation und darausfolgend zu Zwischenfällen. Ein wichtiger Ausblick wäre eine gezielte Schulung von Eltern, Lehrern, Betreuern und Kindern in Schulen, Vorschulen und Kindergärten durch ausgebildete Tierverhaltenstherapeuten in Zusammenarbeit mit Humanpsychologen, um Vorurteile und Ängste abzubauen und einen Teil der „Hundesprache“ kennen zu lernen.

Projekt Kindergarten / Vorschule / Schule / Sonderschulen

Einteilung der Kindergruppen in Kinder mit / ohne Angst vor Hundekontakten (Allergien beachten!!)

Vorstellung des Projektes / Begrüßung

Arbeit mit den Kindern beider Gruppen zunächst ohne Hunde (Demonstration von Droh- und Beschwichtigungsgesten zwischen Therapeut / Assistentin und Kind; Rollenspiele – „Wer will den Hund spielen?“, Demonstration von ängstlichem / hyperaktivem Verhalten und deren möglichen Folgen, u.a.)

Arbeit mit den Kindern der Gruppe ohne Angst mit den Hunden (Vorstellung der Hunde, Einzelkontakte, Verhalten in der Gruppe, Anwendung des bereits Gelernten in der Praxis unter Anleitung der Therapeuten, Verhalten gegenüber einem bekannten / eigenen Hund + praktische Übungen

Verhalten in der Öffentlichkeit: - Konstellationen: Beispiele

  1. Gruppe spielender Kinder + herannahender (freilaufender) Hund
  2. Situation Kind mit Frühstücksbrot und bettelnder Hund
  3. Einzelkind und heranlaufender Hund (direkte Distanzverringerung)
  4. Einzelkind und freilaufender Hund (ohne direkte Annäherung)
  5. Erweitertes Arbeiten einzelner Kinder mit den Hunden (Kommandotraining, an der Leine führen, richtige Gabe von Leckerlis als Belohnung, u.a.)
  6. Hund springt Kind an und bedrängt es

u.v.m.

Des weiteren besteht die Möglichkeit der gemeinsamen Arbeit mit den Betreuern, Erziehern und Eltern, um so die Effektivität des Erlernten bezüglich des richtigen Verhaltens der gesamten Familie in der Öffentlichkeit gegenüber Hunden zu erhöhen.

Siehe auch MDR – Sendung – Hier ab vier / „fiffi & co“

Thema: „Der kindersichere Hund“

Sendung 25.07.06

Dr. med. vet. Ronald Lindner – Tierarzt und Tierverhaltenstherapeut

(Zusatzbezeichnung Tierverhaltenstherapie, Mitglied der GTVT)

Expertenliste:

Gesellschaft für Tierverhaltenstherapie und -medizin

GTVMT, www.gtvmt.de

Dr. Barbara Schöning (2. Vorsitzende)

e-mail: bs@ethologin.de

Dr. Ronald Lindner

Praktischer Tierarzt / Zusatzbezeichnung Tierverhaltenstherapie

Hauptstr. 49

04416 Markkleeberg

Tel. 0341/3584660

Mobil 0175/3800352

e-mail: info@hundepsychiater.de

homepage: www.hundepsychiater.de